Page 40 - Waren-Verein Jahresbericht 2025
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Im Arbeitskreis Fisch & Feinkost wurden 2024 und 2025 wichtige branchenspezifische Themen behandelt.
Fachleute aus der Fischwirtschaft, Behörden und Labordienstleistern trugen mit ihren Beiträgen zu einem
konstruktiven und sachlichen Austausch bei.
Relevante Themen der Branche
2024/2025
Ein zentrales Thema waren die aktuellen
Entwicklungen zur EU-Fischereikontrollverordnung,
insbesondere im Hinblick auf die geplanten delegierten
Rechtsakte zur Rückverfolgbarkeit und Kennzeichnung
von frischen und gefrorenen Fischerei- und
Aquakulturprodukten. Dabei standen die Einführung
digitaler Systeme, die Nutzung internationaler
Standards sowie konkrete Anforderungen an
Mischlose im Fokus. Weitere Aspekte betrafen unter
anderem die Aufbewahrungspflichten sowie die
Auswirkungen auf Importeure.
Ein weiteres wichtiges Ereignis im Bereich Fisch &
Feinkost war die Entscheidung des Europäischen
Gerichtshofs (EuGH) zur Handelsbeziehung zwischen
der EU und Marokko in Bezug auf Erzeugnisse aus
der Westsahara. Das Urteil vom 04. Oktober 2024
erklärte den EU-Beschluss, der Erzeugnissen aus der
Westsahara, die unter marokkanischer Zollkontrolle
stehen, Handelspräferenzen gewährte, für nichtig.
Es wurde jedoch ein Übergangszeitraum bis Oktober
2025 gewährt. Für Mitglieder, die mit Sardinen
handeln, ist diese Entscheidung besonders relevant.
Gemeinsam mit der FRUCOM fordert der Waren-Verein
von der EU-Kommission klare Leitlinien zur Umsetzung
des Urteils und eine transparente Kommunikation an
alle betroffenen Akteure. Wir haben das Thema weiter
im Blick!
Kontaminantengruppen für Fischerei-
produkte im Fokus
Seit 2023 stehen per- und polyfluorierte Alkyl substan
zen (PFAS) in Europa verstärkt im Fokus. Diese
langlebigen Chemikalien, die in Produkten wie Pfannenbeschichtungen
und Löschschaum vorkommen, sind
auch in der Fischindustrie ein Thema, weil Fische sie
über die Nahrung aufnehmen. Seit Januar 2023 gibt es
erstmals EU-weite Höchst werte für PFAS in Fisch sowie
ein umfassendes Monitoring.
Als Waren-Verein haben wir auf die Herausforderungen
bei der Analyse hingewiesen, insbesondere auf die
hohen technischen Anforderungen, die für Labore
– vor allem in Entwicklungsländern – problematisch
sind. Zudem fehlen noch wichtige Daten zur PFAS-
Belastung in Fischen aus verschiedenen Regionen.
2024 wurden durch die Verordnung (EU)
2023/915 neue Höchstwerte für bestimmte PFAS
3. Fisch & Feinkost
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