Page 41 - Waren-Verein Jahresbericht 2021
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Best Practice aus dem Waren-Verein
Schon lange setzen sich die Mitglieder des Waren-Vereins für nachhaltige Lieferketten ein.
Neben menschenrechtlichen Sorgfaltspflichten werden auch ökologische und politische Risiken berücksichtigt. Viele Mitglieder beteiligten sich
bereits an der Erweiterung der produktbezogenen FRUCOM-Risikoanalyse um weitere Produkte. In einem “Living Document“ tragen die Unternehmen vielfältige Informationen zusammen. Die Risikoanalyse bietet für eine Reihe an Produkten bereits einen
guten Überblick u.a. über ökologische, soziale
und politische Risiken oder zeigt Möglichkeiten
der Risikominimierung auf. Neben Ananas und Mandarinen aus der Konserve wurden zuletzt auch Informationen zu Macadamia oder Paranüssen aus dem Waren-Verein beigetragen. Aktuell umfasst das Portfolio 16 Produkte.
Das Teilen und Vernetzen von Best-Practice- Erfahrungen soll künftig noch mehr Gewicht im Arbeitskreis Nachhaltigkeit erhalten. Nachdem der Arbeitskreisvorsitzende Markus von
Busse, Worlée NaturProdukte GmbH, bereits
2019 Nachhaltigkeitsaktivitäten aus seinem Unternehmen vorstellgestellt hatte, setzte sich
die Best-Practice-Reihe im Januar 2022 in
der ersten Arbeitskreissitzung des Jahres fort. Nachhaltigkeitsmanager Nepomuk Wahl, von
der nutwork Handelsgesellschaft mbH lud die Teilnehmenden ein, sich gemeinsam für die Nachhaltigkeitsinteressen der Branche zu engagieren. Gemeinsam sollen verschiedene Themen angepackt werden, um Nachhaltigkeit z.B. auch nach außen zu kommunizieren.
Nachhaltigkeitskennzeichnung
Sogenannte „Environmental Labels“ und die Berechnung des CO2-Fußabdrucks für Produkte gewinnen für die Branche zunehmend an Bedeutung. Mit dem geplanten EU-Entwurf „Sustainable food labelling framework to empower consumers to
make sustainable food choices“, möchte die EU- Kommission Möglichkeiten zur Harmonisierung freiwilliger nachhaltiger Labels und zur Schaffung
eines nachhaltigen Kennzeichnungsrahmens überprüfen. Ein weiterer Gesetzesentwurf zu „sustaining green claims“ wird von der EU- Kommission noch erwartet. Mit dem Gesetz sollen Unternehmen, die Green Claims nutzen, künftig die sogenannte Product-Environment-Footprint-Methode (PEF) nutzen.
Derzeit gibt es eine Vielzahl von unverbindlichen Labels, die den Verbraucher*innen anzeigen sollen, wie nachhaltig ein Lebensmittel ist, ähnlich wie es
der Nutri-Score bezüglich des gesundheitlichen Nährwertes eines Lebensmittels macht. Das Problem: Vielen Labels auf dem Markt liegen unterschiedliche Methodiken und Daten zugrunde. Auch wenn die Überlegungen zur Nutzung derzeit noch am Anfang stehen, werden Nachhaltigkeitsaspekte zukünftig
an Bedeutung gewinnen. Um sich schon jetzt einen bestmöglichen Überblick zu verschaffen, haben sich einige Mitglieder aus dem Waren-Verein dem FRUCOM-Expertenkreis zur nachhaltigen Lebensmittelkennzeichnung angeschlossen.
Dort konnten sich die Teilnehmenden zu dem vielversprechenden Eco-Score-Label austauschen und einige Produkte zum Eco-Score testen. Auch die Berechnung des Umweltfußabdrucks wird hier besprochen.
Ein Blick nach vorn
Auch 2022 erwartet die Mitglieder eine Vielfalt an Nachhaltigkeitsthemen. Jedes Mitglied ist herzlich eingeladen, eigene Ideen, neue Perspektiven und Wünsche einzubringen. Ein erster Anhaltspunkt, wohin die Reise 2022 thematisch geht, bot die erste Mitgliederbefragung des Waren-Vereins Anfang 2022. Neben den altbewährten und hochaktuellen Themen zu Menschenrechten werden auch nachhaltige Verpackungen und Verpackungsalternativen in den Blick genommen. Auch wenn nach dem aktuellen EU- Gesetzesentwurf zu entwaldungsfreien Lieferketten keine Waren-Vereins-Produkte eingeschlossen sind, halten wir Sie darüber ebenfalls gerne informiert.
Waren-Verein der Hamburger Börse e.V. > Jahresbericht 2021/22 > Unsere Arbeit > Nachhaltigkeit
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